Home > Themen > Belt and Road Initiative
Wirtschaft stellt Weichen für die Seidenstraße
2019-04-01 22:43
 

Während auf höchster staatlicher Ebene noch Skepsis gegenüber der Neuen Seidenstraße" vorherrscht, scharrt die Wirtschaft mit den Hufen. Um deutschen Unternehmen Zugang zu dem gigantischen Infrastrukturprojekt Chinas (Belt and Road") und den Transitländern entlang der Route zu eröffnen, wurde am Freitag in Bremen offiziell der Bundesverband Deutsche Seidenstraßen Initiative (BVDSI) gegründet. China initiiert das größte Investitionsprogramm, das die Welt je gesehen hat. Uns geht es darum, wie die deutsche Wirtschaft an diesen neuen Wertschöpfungsprozessen teilhaben kann", erklärte Vorstandsmitglied Hans von Helldorff.

Investitionen von zusammen 4 Bio. USD (3,56 Bio. EUR) seien für Belt and Road"-Projekte in Asien, Europa, dem Mittleren Osten und Afrika geplant. Durch Lobbyarbeit und Networking will der Verein wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie ordnungspolitische Rahmenbedingungen nach westlichem Standard" in den Ländern entlang der Seidenstraße fördern.

Nach den Worten des chinesischen Generalkonsuls in Hamburg, Du Xiaohui, haben inzwischen 124 Staaten sowie 29 Organisationen Kooperationsabkommen zur Seidenstraße mit China unterzeichnet. Der gemeinsame Außenhandel mit den Staaten belaufe sich auf 1,3 Bio. USD (umgerechnet 1,16 Bio. EUR) pro Jahr. Große Bedeutung komme dabei der Schienenlogistik zu. Über 13.000 Güterzüge seien bereits im vergangenen Jahr zwischen China und Europa gefahren, mehr als die Hälfte dieser Züge hatte Deutschland zum Ziel", unterstrich Du Xiaohui. Der chinesische Bahnbetreiber China Railway Express sei an weiteren Kooperationen interessiert beispielsweise zur Errichtung von Logistikzentren entlang des Bahnkorridors, um die Effizienz der Verteilung zu verbessern."

Vom wachsenden Güterverkehr mit China auf der Schiene hofft auch Mecklenburg-Vorpommern zu profitieren, wie der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Bundeslandes, Christian Pegel, hervorhob. So biete sich Rostock mit seinen bestehenden Fährverbindungen als Transithafen für Güterbahnverkehre von China nach Skandinavien an.

Zu den Gründungsmitgliedern des BVDSI zählen mehrere Logistikunternehmen: Kühne + Nagel, Hansa Meyer Global und die Buss Group. Vertreter der drei Firmen sind im Präsidium des Vereins vertreten.

(Quelle:Deutsche Verkehrs-Zeitung)

Suggest To A Friend:   
Print