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Grußwort von Herrn Generalkonsul DU Xiaohui auf dem Empfang anlässlich des 40. Jubiläums der Reform und Öffnung Chinas und des chinesischen Frühlingsfestes
2019-01-29 06:20

(Hamburg, 29.01.2019)

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin Veit,

Exzellenzen,

liebe Landsleute,

meine Damen und Herren,

 

zuerst möchte ich Sie ganz herzlich zu unserem Empfang willkommen heißen. An demselben Tag der Konferenz zur Feier des 40. Jubiläums der Reform- und Öffnungspolitik Chinas bin ich mit meiner Familie nach Hamburg gekommen. Zum Jahreswechsel feiern wir gemeinsam mit allen Freunden das Neujahr und chinesische Frühlingsfest, um rückzuschauen, nachzudenken und einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Als der zehnte chinesische Generalkonsul in Hamburg habe ich eine längerer zeitliche Dimension, wenn ich nun zurückblicke und einen Ausblick wage.

Ich wurde 1975 geboren und gehöre jener Generation an, die maßgeblich von der Reform und Öffnung Chinas geprägt wurde. Sie hat mein persönliches Schicksal verändert, sie hat China verändert, sie hat auch die Welt verändert.

Ich lade Sie alle ein, gemeinsam im Fluß der Zeit zu schwimmen. Unsere Familie – drei Generationen mit insgesamt zehn Personen – feierte das Frühlingsfest 1979 in einem ebenerdigen, knapp zehn Quadratmeter großen Zimmer. Zuvor wurde die historische Entscheidung getroffen, eine Politik der Reform und Öffnung einzuführen. In Deutschland hatte bereits die Revolution der digitalen Automatisierung begonnen, während viele Fabriken in China noch Maschinen aus dem 19. Jahrhundert verwendeten. Damals konnte sich auch der mutigste Zukunftsforscher nicht vorstellen, dass die Welt in 40 Jahren dank Chinas Reform und Öffnung so wie heute ausschauen würde.

1984 bekam meine Familie zu Hause den ersten Schwarz-Weiß-Fernseher, und viele Chinesen begannen, durch dieses Fenster die Welt da draußen zu verstehen. Damals nahmen noch viele multinationale Unternehmen eine abwartende Haltung ein, aber ein Unternehmen im Konsularbezirk unseres Generalkonsulats, nämlich Volkswagen, spielte hier eine Pionierrolle, denn VW wagte es, als erstes Unternehmen Technologietransfer einzulassen und nach China zu gehen. Gemeinsam mit seinen chinesischen Partnern schrieb VW eine Erfolgsgeschichte in der Entwicklung des Automobils.

Im selben Jahr wurde das chinesische Generalkonsulat in Hamburg eröffnet. Es war das erste Konsulat, das China nach Beginn der Reform und Öffnung in Europa eröffnete. Außerdem richtete die chinesische Regierung in Hamburg das China-Handelszentrum in Westeuropa ein. Seitdem haben zahlreiche chinesische Unternehmen Vertretungen in Hamburg gegründet. Der chinesische Name für Hamburg, nämlich "Burg der Chinesen", erhielt eine tiefere Bedeutung. In der Folge wurden die ersten deutsch-chinesischen Partnerstädte/provinzen zwischen der Provinz Anhui und Niedersachsen, zwischen Dalian und Bremen, Shanghai und Hamburg sowie zwischen der Provinz Zhejiang und Schleswig-Holstein eingegangen. China und Norddeutschland nahmen in der chinesisch-deutschen Kooperation eine Vorreiterrolle ein.

1993 verließ ich meine Heimatstadt Qingdao in der Provinz Shandong und studierte an der Pekinger Fremdsprachenuniversität Germanistik. Das markierte den Beginn meiner Annäherung an die deutsche Sprache und an Deutschland.  Ein Jahr davor bildete Deng Xiaopings Rede bei seiner Inspektionsreise in Südchina die zweite Erklärung zu Chinas Reform- und Öffnungsprozess und demonstrierte die Entschlossenheit Chinas, die Reformen zu vertiefen und das Land in eine fortschrittliche Richtung zu lenken. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde Hamburg im wahrsten Sinne des Wortes zum „Tor" Deutschlands. Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu Mittel- und Osteuropa sowie zu anderen Regionen wurden wiederaufgenommen, und die Wirtschaft wuchs stetig. Im selben Jahr haben Baosteel und eine Gruppe anderer chinesischer Industrie- und Handelspioniere in Hamburg Fuß gefasst.

Im Jahr 2000 arbeitete ich an der chinesischen Botschaft in Deutschland. Da gab der damalige Bürgermeister von Hamburg, Ortwin Runde, im Rathaus ein Bankett für den damaligen chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji, der lange Zeit Bürgermeister von Shanghai gewesen war. Ich nahm als offizieller Dolmetscher an diesem Bankett teil. In seiner Rede bezeichnete Herr Zhu die Partnerschaft zwischen Shanghai und Hamburg als „Modell für Partnerstädte zwischen China und dem Ausland". Ich habe heute noch seine Worte im Ohr, die für mich eine hohe Verantwortung bedeuten. Die erste deutsche Gästin, die ich als der zukünftige Generalkonsul getroffen habe, ist Staatsrätin Dr. Tabarra. Als Delegationsleiterin besuchte sie die ersten China International Import Expo, und ich spürte die starke Bereitschaft Hamburgs, die Zusammenarbeit zwischen den Partnerstädten zu verstärken. Im Jahr 2000 befanden sich Chinas Verhandlungen über den Beitritt zur Welthandelsorganisation in einer kritischen Phase: Viele Chinesen befürchteten, dass die WTO und ihr Regelwerk die Entwicklung Chinas nach der vollständigen Öffnung des Landes einschränken würde. Rückblickend jedoch liegen die Wurzeln des Handelsprotektionismus in der Angst vor der Angst. Der Beitritt zur WTO hat China, Deutschland, Europa und der Welt überwiegend Vorteile gebracht.

Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die chinesischen und europäischen Interessen aufs Engste miteinander verschmolzen sind. 2004 wurde dank der Bemühungen von dem Altbundeskanzler Helmut Schmidt, dem Hamburger Senat, der Handelskammer Hamburg und vielen weiteren Unterstützern der "Hamburg Summit – China meets Europe" ins Leben gerufen. Als Mitarbeiter der chinesischen Botschaft war ich damals zuständig für die Organisation vom Hamburg Summit. Damals wurde mir sehr deutlich bewusst, dass der Einfluss von Hamburg und Norddeutschland bereits weit über Deutschland hinausging und internationales Gewicht erlangt hatte. Ende letzten Jahres wurde der achte Summit erfolgreich abgehalten. Viele der Gäste, die diesmal daran teilnahmen, arbeiten schon seit dem ersten Summit im Hintergrund an seinem Erfolg. Wir haben allen Grund, gemeinsam stolz zu sein.

Im Jahr 2008 war ich Vize-Referatsleiter der deutschsprachigen Ländern des chinesischen Außenministeriums. Damals erlebte ich die Trauer angesichts des schweren Erdbebens in Sichuan und die Mühsal der Rettungsmaßnahmen mit, aber noch unvergesslicher ist mir die Hilfe der deutschen Freunde. Und als das Feuerwerk zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking in den Himmel stieg, empfand ich großen Stolz, Chinese zu sein. Im selben Jahr traf ein Güterzug aus China in Hamburg ein. Vor meinem Amtsantritt besuchte ich den Bahnhof, von dem der Zug gestartet war, und traf Leute, die seine Abfahrt damals miterlebt hatten. Zehn Jahre später verbinden 30 Züge pro Woche Hamburg mit 27 chinesischen Städten. Genauso wie viele große Erfolge der Reform- und Öffnungspolitik müssen auch hier große Dinge mit kleinen Schritten beginnen.

Von 2009 bis 2013 leitete ich das Referat der deutschsprachigen Ländern des chinesischen Außenministeriums und war in dieser Funktion in den gesamten Prozess der Konzeption, Etablierung, Umsetzung und des Ausbaus der Regierungskonsultationen zwischen China und Deutschland eingebunden. In dieser Zeit waren sowohl China als auch Deutschland mit den Auswirkungen der internationalen Finanzkrise konfrontiert, und die Euro-Länder waren ganz und gar mit der Bewältigung der europäischen Schuldenkrise beschäftigt. Der Mechanismus der chinesisch-deutschen Regierungskonsultationen hat vor diesem Hintergrund einen Prozess von 0 bis 1 und dann von 1 bis unendlich durchlaufen: Die Ergebnisse der Verhandlungen waren weit über China und Deutschland hinaus von Bedeutung und leisteten einen positiven Beitrag für China, Europa und auch für die ganze Welt. Die Reform und Öffnung stellen einen Prozess dar, in dem die Interessen Chinas und der internationalen Gemeinschaft eng miteinander verflochten sind, und es ist auch ein Prozess, aus dem China, Deutschland und die gesamte Welt gegenseitigen Nutzen und Vorteil ziehen.

Als Botschaftsrat für bilaterale Angelegenheiten an der chinesischen Botschaft in Deutschland hatte ich 2014 das Glück, mit einem Kollegen aus Hamburg den Aktionsrahmen für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit auszuhandeln. Dessen 110 Initiativen spielen bis heute eine wichtige Rolle. Der Aktionsrahmen war ein wichtiger Bestandteil des Besuchs von Herrn Ministerpräsidenten Li Keqiang, und er hat auch Hamburg besucht, um am sechsten Hamburg Summit teilzunehmen. Seine Keynote bei diesem Gipfeltreffen sendete ein starkes Signal für eine Win-Win-Kooperation zwischen China und Deutschland sowie China und Europa aus.

2017 erlebte der Austausch zwischen China und Hamburg seinen Höhepunkt: Als Präsident Xi Jinping am G20-Gipfel in Hamburg teilnahm, veranstaltete er als Gastgeber ein Treffen der fünf BRICS-Staaten in diesem Festsaal heutiges Empfangs. Als für dieses Treffen verantwortlicher Protokollleiter des chinesischen Außenministeriums ist mir dieses Ereignis in guter Erinnerungen geblieben. Dies war das erste Mal, dass ein chinesischer Staatspräsident Hamburg besuchte. Beim Treffen mit dem damaligen ersten Bürgermeister von Hamburg, Olaf Scholz, meinte Präsident Xi: „China lädt Hamburg ein, sich am Aufbau der neuen Seidenstraßen-Initiative zu beteiligen, und ist bereit, die konkrete Zusammenarbeit mit Hamburg in verschiedenen Bereichen zu stärken und neue Impulse für die Vertiefung der bilateralen Beziehungen zu setzen." In den vergangenen zwei Jahren haben Spitzenpolitiker aus unserem Konsularbezirk wie der Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil, der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, und auch Frau Präsidentin Veit, China erfolgreich besucht und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten auf ein neues Niveau gehoben.

 

Meine Damen und Herren,

„Mit vierzig hat man keine Zweifel mehr", meinte Konfuzius. Die Erfahrung der vergangenen vierzig Jahre hat uns eines gelehrt: Öffnung bringt Fortschritt, Abschottung führt zu Rückständigkeit.

„Reform und Öffnung" gehört in erster Linie zur chinesischen Nation. Blickt man auf die 5.000-jährige Zivilisationsgeschichte Chinas zurück, so hat uns immer ein Geist der Innovation und Offenheit beseelt. Dieser Geist ist der Normalzustand der chinesischen Geschichte, und Reform und Öffnung sind stets im Fluß. Bei der Konferenz zum 40-jährigen Jubiläum der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik erklärte Präsident Xi Jinping der Welt: Die Reform und Öffnung würden bis zum Ende durchgeführt.

„Reform und Öffnung" stellt China in den Mittelpunkt. Chinas Reform und Öffnung müssen sich an Chinas nationale Verhältnisse anpassen, an der Führung der KP Chinas festhalten, den Weg des Sozialismus chinesischer Prägung verfolgen und sich von Xi-Jinping-Ideen des Sozialismus chinesischer Prägung im neuen Zeitalter leiten lassen.

Bei „Reform und Öffnung" geht es um das chinesische Volk. Das chinesische Volk in den Mittelpunkt zu stellen und die Sehnsucht der Menschen nach einem besseren Leben zu erfüllen, ist eine wichtige Inspiration und Lehre, die wir aus Reform und Öffnung ziehen.

„Reform und Öffnung" entspricht den Anforderungen unserer Zeit. Vor dem Hintergrund der Widerstände gegen die Globalisierung und des Handelsprotektionismus sind Reform und Öffnung die beste Antwort des chinesischen Volks auf die Anforderungen unserer Zeit.

„Reform und Öffnung" betrifft die ganze Welt. China hat immer chinesische Weisheit, chinesische Lösungen und chinesische Stärke zum Frieden und zur Entwicklung der Welt beigetragen und ist immer bereit, den Weltfrieden zu fördern, zur globalen Entwicklung beizutragen und die internationale Ordnung aufrechtzuerhalten.

Angesichts des von den USA ausgehenden Handelskonflikts verteidigte China 2018 entschlossen den freien Handel und das multilaterale Handelssystem. Es verteidigte seine nationalen Interessen, seine nationale Würde, sein Recht auf Entwicklung und verfolgte nachdrücklich einen respektvollen, gleichberechtigten Dialog und Lösungsansatz. Die beiden Staatsoberhäupter von China und den USA führten während des G20-Gipfels erfolgreiche Gespräche und blieben danach telefonisch und per Brief in Kontakt. Damit haben Sie die zukünftige Richtung der Beziehungen zwischen China und den USA geklärt.

Im Jahr 2018 leitete die chinesische Regierung mehr als 100 wichtige Reformmaßnahmen ein und kündigte eine Reihe wichtiger Schritte an, um den Marktzugang erheblich zu erleichtern, ein attraktiveres Investitionsumfeld zu schaffen, den Schutz geistigen Eigentums zu stärken und Importe aktiv zu fördern. In der neuen Negativliste für ausländische Investitionen wurde die Anzahl der Kategorien von 63 auf 48 reduziert, der Gesamtzollsatz wurde von 9,8 Prozent im Jahr zuvor auf 7,5 Prozent gesenkt. Es wurden 53 Maßnahmen eingeführt, um die Vertiefung der Reformen und Innovationen in den Freihandelszonen zu unterstützen. Außerdem wurde ein Gericht für Geistiges Eigentum am Obersten Volksgerichtshof eingerichtet, die Einrichtung von Freihandelshäfen chinesischer Prägung ausgelotet und die Beschränkungen des Anteils ausländischer Investitionen in Dienstleistungsbranchen wie Finanzen und in der herstellenden Industrie, z. B. in der Automobilindustrie, erheblich reduziert. Das Versicherungsunternehmen Allianz und BASF haben bereits die Genehmigung erhalten, Eigenkapitalbetriebe in China zu gründen. Die Anteile von BMW im chinesisch-deutschen Joint Venture BMW Brilliance werden auf 75 Prozent steigen, und deutsche Unternehmen sind auch hier die ersten Nutznießer dieser neuen Runde von Öffnungsmaßnahmen.

2018 wurde mit großem Erfolg die erste „China International Import Expo" erfolgreich abgehalten. An dieser weltweit ersten nationalen Ausstellung zum Thema „Import" nahmen Vertreter aus 172 Ländern, Regionen und internationalen Organisationen teil; es waren mehr als 3.600 Unternehmen vertreten, und es trafen sich dort mehr als 400.000 Käufer aus dem In- und Ausland, viele von ihnen kamen aus Norddeutschland. Innerhalb weniger Tage erreichte der Umsatz fast 60 Milliarden US-Dollar. Das ist ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte des internationalen Handels. Die Vorbereitungen für die diesjährige Expo haben bereits begonnen, und ich hoffe, dass auch dieses Jahr norddeutsche Unternehmen aktiv daran teilnehmen werden.

Im Jahr 2018 begann die chinesische nationale Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit mit ihrer Arbeit. Diese Institution wurde offiziell gegründet, um zu unterstreichen, welche Vision China von einer gemeinsamen Entwicklung und Zusammenarbeit auf internationaler Ebene hat und dass es bereit ist, Verantwortung dafür zu übernehmen.

Im Jahr 2018, 5 Jahre nach der neuen-Seidenstraßen-Initiative, haben wiederum mehr als 50 Länder und internationale Organisationen das Kooperationsdokument der neuen Seidenstraße mit China unterzeichnet. Insgesamt haben nun mehr als 140 Unterzeichner dieses Dokument angenommen.

Sie alle schenken der chinesischen Wirtschaft besondere Beachtung. Im Jahr 2018 stach die chinesische Wirtschaft vor allem durch die folgenden Lichtblicke hervor: Erstens setzte sich die wirtschaftliche Entwicklung in einem vernünftigen Rahmen fort. Im Gesamtjahr belief sich Chinas Bruttoinlandsprodukt auf 90 Billillonen Yuan(umgerechnet 13,3 Billionen US-Dollar) und wuchs preisbereinigt und verglichen mit dem Vorjahr um 6,6 %. Zweitens entwickelte sich der Arbeitsmarkt grundsätzlich stabil. Im Jahr 2018 nahmen in den Städten 13,61 Mio. Menschen neu eine Beschäftigung auf. Im sechsten Jahr in Folge lag die Zahl damit bei mehr als 13 Millionen. Drittens setzte sich die Optimierung der Wirtschaftsstruktur fort. Im Gesamtjahr lag der Anteil der Wertschöpfung der Dienstleistung bei 52,2 % des BIP und trug zu 59,7 % des BIP-Wachstums bei. Der Konsum festigte sich als wichtigste Antriebskraft des Wirtschaftswachstums. Die Endverbraucher-Ausgaben trugen zu 76,2 % des BIP-Wachstums bei und entsprachen im Vergleich mit dem Vorjahr einem Anstieg von 18,6 Prozentpunkten. Viertens wurden die angebotsseitigen Strukturreformen weiter vorangetrieben. Fünftens setzte sich das rapide Wachstum neuer Antriebskräfte fort. In den ersten drei Quartalen wurden täglich durchschnittlich 18.000 Unternehmen neu gegründet. Sechstens haben sich die Lebensbedingungen des Volkes weiter verbessert. Bereinigt um Preisfaktoren wuchs im Jahr 2018 das pro Kopf verfügbare Einkommen der Einwohner im gesamten Land real um 6,5 % und damit schneller als das BIP pro Kopf und in etwa im gleichen Maße wie das Wirtschaftswachstum. Siebtens befindet sich Chinas Entwicklung auf lange Sicht gesehen immer noch und wird sich auch langfristig weiterhin in einer bedeutenden strategisch günstigen Lage befinden.

 

Meine Damen und Herren,

Die 40 Jahre Reform und Öffnung Chinas war auch die 40 Jahre rasante Entwicklung der chinesisch-deutschen Beziehungen sowie der Beziehungen zwischen China und Norddeutschland. Norddeutschland, insbesondere Hamburg, hat sich inzwischen zu einem Pionier der deutsch-chinesischen Beziehungen entwickelt. Es lohnt sich, auf diesen Erfahrungen aufzubauen.

Wir dürfen den Geist der Reform und Öffnung nicht vergessen. Hamburg war eines der ersten Mitglieder der Hanse. Dessen wichtigster Geist "Freiheit" brachte eine Tradition der Offenheit und Toleranz hervor. Wir möchten auch in Zukunft mit allen Freunden in unserem Konsularbezirk dem historischen Trend folgen. Wir wollen uns auf Veränderungen einlassen und aktiv einen Wandel herbeiführen; wir wollen dem Trend der Zeit folgen und mit einer offenen Haltung in die Zukunft gehen.

Wir dürfen den Pioniergeist nicht vergessen. Hamburg ist eine der ersten europäischen Städte, die eine Kooperation mit China eingegangen ist. Das Generalkonsulat in Hamburg ist das erste chinesische Generalkonsulat in Deutschland. Ohne einen solchen Pioniergeist hätte die norddeutsche Region die Chancen, die die Entwicklung in China bot, nicht nutzen können. Wir alle wissen,  „die Angst vor der Angst ist die größte Angst". Die absurden Gereden sowie „Sicherheitsrisiko", „Spionen klauen die Technologie", und auch „Ausverkauf Deutschlands", "systematische Herausforderer", "China First" spiegeln diese Angst wider. Weise und mutige Menschen verlieren keinen Gedanken daran.

Wir dürfen den Win-Win-Geist nicht vergessen. Chinas Entwicklung wäre ohne die Welt nicht möglich, aber auch der Wohlstand der Welt braucht China. Die neue-Seidenstraßen-Initiative von Präsident Xi Jinping hält am Prinzip der gemeinsamen Konsultation, des gemeinsamen Aufbaus und der gemeinsamen Teilhabe fest und ist bereits zur weltweit größten Plattform förderlicher Zusammenarbeit für alle Beteiligten geworden. China wird in diesem Jahr das zweite „Belt and Road Forum for International Cooperation" abhalten, zu dem wir unsere Freunde aus Norddeutschland ganz herzlich willkommen heißen.

Wir dürfen den Geist des Austauschs und des gegenseitigen Lernens nicht vergessen. Die Entfernung erfordert Kommunikation, der kulturelle Unterschied erfordert Dialog. Ich bin nun seit mehr als einem Monat wieder in Hamburg und habe das Gefühl, dass ich diesen Aspekt gar nicht überbewerten kann. Solange wir die gute Tradition der „Kommunikation mit dem Herzen" aufrechterhalten und die regionale Zusammenarbeit fördern, wird die deutsch-chinesische Freundschaft und Zusammenarbeit weiterhin Früchte tragen.

 

Meine Damen und Herren,

Dank des gemeinsamen Einsatzes der ehemaligen Generalkonsuln und mehrerer Generationen von Konsulatsangehörigen hat unser Generalkonsulat in Hamburg viele Freunde in Norddeutschland gefunden und zur deutsch-chinesischen Freundschaft beigetragen. Welche Ziele verfolgt dieses altehrwürdige Konsulat nun in der neuen Ära? Ich denke, dass man sie am besten mit den Begriffen „Heimat, Brücke, Hafen" umschreiben könnte.

Zunächst einmal möchte das Generalkonsulat unsere Landleute ein zweites Zuhause bieten. In Norddeutschland sind die hier lebenden Chinesen gut in die Gesellschaft integriert und tragen aktiv zur lokalen Entwicklung bei. Sie engagieren sich für die deutsch-chinesische Freundschaft und Zusammenarbeit und haben sich im Lauf der Zeit ein fleißiges und freundliches Image erarbeitet und den Respekt und die Anerkennung gewonnen. Viele Landsleute unterstützen stets die Arbeit des Generalkonsulats, sie geben uns viel Ermutigung, Hilfe und auch wertvolle Vorschläge. Im Namen aller meiner Kollegen möchte ich Ihnen dafür aufrichtigen Dank aussprechen! Wir werden uns weiterhin anstrengen, an den Bedürfnissen des chinesischen Volkes zu orientieren und Ihnen von ganzem Herzen zu dienen, damit das Generalkonsulat ein warmes Zuhause für alle sein kann.

Die wichtigste Aufgabe einer ausländischen Vertretung besteht darin, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu ermöglichen. Norddeutschland  hat mehr als 900 chinesische Unternehmen angezogen, hier Fuß zu fassen. Die Leute aller Bereichen unseres Konsularbezirks schätzen die Zusammenarbeit mit China. Eine solch gute Basis für die Zusammenarbeit muss entsprechend wertgeschätzt werden. Das Generalkonsulat wird weiterhin seine Brückenfunktion wahrnehmen, um das Verständnis und die Kommunikation zwischen China und Deutschland zu verbessern und die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten zu fördern.

In Hamburg kann man nicht nicht auf den Hafen zu sprechen kommen. Als neuer chinesischer Generalkonsul in Hamburg werde ich mich sehr eingehend mit dem Hafen auseinandersetzen und mich für die Drehscheibe der substanziellen deutsch-chinesischen Zusammenarbeit stark machen. Für mich ist der Hafen ein Ort der Ruhe für die aus der Ferne zurückkehrenden Schiffe, ein Ort, an dem die Besatzung über die neue Richtung nachdenkt, neue Vorhaben plant und neue Teams aufbaut. Das Generalkonsulat in Hamburg bleibt, ein solcher Hafen für die deutsch-chinesische Freundschaft!

Das Jahr 2019 ist das Jahr des Schweines. In den Augen der Chinesen ist das Schwein ein Symbol für Zufriedenheit und Glück – genauso wie man im Deutschen Glück hat, wenn man „Schwein" hat. In diesem Moment, in dem wir das Alte verabschieden und das Neue begrüßen, hoffe ich aufrichtig, dass China und Deutschland einer gedeihlichen Zukunft entgegengehen, ich wünsche Ihnen viel Glück und Gesundheit und hoffe, dass die chinesisch-deutschen Beziehungen einen weiteren Aufschwung nehmen! Ich wünsche Ihnen allen Gesundheit, Glück und viel Erfolg!

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

 

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